Freitag, 17. Mai 2013

Die Chemie des Todes - Beckett, S.

Der Arzt, David Hunter hat den Unfalltod von Frau und Tochter nicht verkraftet und zieht daher als Vertretungsarzt in das  englisches Dorf Manham. Das Ziel seiner Vergangenheit als forensischer Antropologe zu entgehen, konnte er nur solange erreichen, bis im nahegelegenen Wald eine weibliche Leiche gefunden wird. Auf Bitten der Polizei stimmt er widerwillig ein bei der Identifikation der Leiche behilflich zu sein. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche....




Die Einführung scheint zunächst zu halten, was der Titel verspricht. Beckett führt eine kurze Exkursion durch die Welt der chemischen Prozesse, die bei Menschen und Tieren nach dem Tod einsetzen. Einen  guten Krimi zu finden, ist äußerst schwierig.  Simon Beckett ist im angenehmen Mittelfeld gelandet. Der Verdächtige auch nach der Hälfte nicht unbedingt ersichtlich.

Kritisch zu betrachten ist, dass das Ende des Romans an den Plattitüden mit denen der Verantwortliche seine Taten zu entschuldigen versucht, krankt. Da wird von Frauenhass über ausbordendes Selbstmitleid und geheuchelter Reue bis hin zur Eifersucht über Seiten hinweg kein Klischee ausgelassen.


Fazit:

„Die Chemie des Todes“ ist ein hervorragender Forensik-Thriller, der jedoch  an der Charakterentwicklung der Protagonisten krankt, dafür aber mit der forensischen Arbeit und der zunehmenden Unruhe und Selbstjustiz durch Dorfbewohner punkten kann. Ein idealer Sommerroman.
© Edith Huber 

Der Autor: http://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Beckett
Bibliographie: Die Chemie des Todes („The Chemistry of Death“). Wunderlich Verlag, Reinbek 2006, ISBN 3-8052-0811-1.

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